Der Weg zur Gewinnung geothermischer Ressourcen ist kompliziert und kostenintensiv. Erwartungen für den Wärmebedarf werden oft nicht erfüllt. Da der Untergrund selbst in benachbarten Gebieten nicht einheitlich ist, muss die Planung und Ausführung von Bohrungen stets individuell angepasst werden. Es können unerwartete Probleme beim Abteufen auftreten, die zu hohen Kosten und eingeschränkter Wirtschaftlichkeit führen. Einige wenige Projekte müssen aufgrund der Wasserzusammensetzung, ungeeigneter Grundwasserleiter oder unerwarteter Temperaturen sogar aufgegeben werden. Ein Geothermieprojekt ist ein dynamisches System, das während seiner gesamten Lebensdauer betreut werden muss – von Anfang an. Steht das erforderliche Wissen schon in der frühen Projektphase zur Verfügung, können Bohrungen mit hoher Leistung und langfristiger Integrität konzipiert werden. Warum scheitern Projekte dennoch? Ein ganzheitlicher und strukturierter Ansatz bei der Bewertung der verschiedenen Bausteine eines geothermischen Entwicklungsprojekts ist ein Schlüsselelement, mit dem sich die meisten Projektunsicherheiten verringern lassen. Dieses Element wird jedoch häufig übersehen. Ziel ist es, Datenlücken zu vermeiden. und die Integration technischer Kompetenzen mit Wissenstransfer zusammen zu bringen. Im Beitrag wird dargestellt, wie eine geeignete geothermische Play-Analysis in Kombination mit einem gründlichen und präzisen Well Delivery Process sowohl kleinen als auch großen Tiefengeothermieprojekten zu einer soliden Grundlage für eine reibungslose Projektentwicklung verhelfen kann und die Erfolgschancen des Projekts erheblich erhöht.